Blackout: Lizenzfreier Funk als Lebensader der Selbsthilfe

Die jüngsten, teils länger anhaltenden Stromausfälle (Blackout) – wie sie beispielsweise in Berlin und anderen Regionen Deutschlands auftraten – verdeutlichen einmal mehr unsere Abhängigkeit von einer funktionierenden Infrastruktur. Wenn das Licht ausgeht, bleiben nicht nur elektrische Geräte stumm, oft fallen auch Festnetz, Mobilfunk und Internet aus. In solchen Momenten wird die Kommunikation zur kritischen Herausforderung.

Hier kommen lizenzfreie Funkgeräte wie CB-Funk, PMR446 oder Freenet ins Spiel. Sie sind einfache, robuste und vor allem netzunabhängige Kommunikationsmittel. Während Smartphones und Router bei einem Stromausfall schnell nutzlos werden, arbeiten diese Funkgeräte oft autark – entweder mit Batterien, Akkus oder über Notstromaggregate.

Wie lizenzfreier Funk bei der Selbsthilfe helfen kann:

  • Lokale Koordination: In einem vom Stromausfall betroffenen Viertel können Anwohner über lizenzfreien Funk Kontakt halten. Man kann sich über die Lage informieren, Treffpunkte vereinbaren oder abklären, wer Hilfe benötigt oder anbieten kann (z.B. medizinische Unterstützung, Verteilung von Trinkwasser, Informationen zu geöffneten Geschäften).
  • Informationstransfer: Offizielle Informationen, die möglicherweise über batteriebetriebene Radios empfangen werden, können schnell und unkompliziert an die Nachbarschaft weitergegeben werden.
  • Melden von Notfällen: Auch wenn Notrufzentralen erreichbar sind, kann die Übermittlung von Details aus der Ferne schwierig sein. Funkamateure oder geübte Funker können als Relaisstationen dienen und wichtige Informationen präziser weiterleiten, selbst wenn die Infrastruktur eingeschränkt ist.
  • Psychologische Unterstützung: Der reine Austausch und das Wissen, nicht allein zu sein, kann in einer unsicheren Situation von großem Wert sein.

Die „3-er-Regel“ im Fokus

Initiativen wie der T-Day (Treffen, Talk & Test) fördern nicht nur das gemeinsame Hobby, sondern schärfen auch das Bewusstsein für die Notfallvorsorge. Ein zentraler Punkt ist dabei die sogenannte „3-er-Regel“: Die Nutzung von Kanal 3 auf CB-Funk, PMR446 und Freenet als fest definierter Not- und Informationskanal. Im Falle eines großflächigen Ausfalls wissen so alle geschulten Nutzer, wo sie sich melden können.

Ein Blackout ist eine ernste Bedrohung. Doch mit vorausschauender Planung und den richtigen Werkzeugen können Bürger einen wichtigen Beitrag zur eigenen Sicherheit und zur Stärkung der Gemeinschaft leisten. Ein Satz lizenzfreier Funkgeräte gehört dabei in jedes Notfall-Kit, um auch in den dunkelsten Stunden nicht sprachlos zu sein.


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