Kleiner Ravensberg – Für Funker geeignet

In der Vergangenheit hatte ich mir schon oft vorgenommen, mit meinem Funkequipment rauszugehen, auf einen Berg, und von dort dessen Reichweite zu testen. Am vergangenen Sonntag war es endlich so weit. Eigene Motivation und Wetter harmonierten und ich machte mich auf den Weg, den Kleinen Ravensberg, laut Wikipedia mit 114,2 m ü. NHN die höchste Erhebung des Potsdamer Stadtgebietes, zu erkunden.

Mit dem Auto würde ich von zu Hause für die knapp über 20 Kilometer lange Strecke rund eine halbe Stunde benötigen. Für das Erreichen der Aussichtsplattform etwa eine weitere halbe Stunde zu Fuß, verhieß mir ein Blick auf einen Online-Routenplaner. 

Da ich die Gegend nur erkunden wollte, verzichtete ich darauf, den schweren Notfunkrucksack mit dem kompletten Equipment mitzunehmen. Stattdessen packte ich ein wenig Proviant und eine Jacke für den Fall, dass es doch noch regnen würde, ein. So ging es los.

TeCom Duo

Aber halt! Ganz ohne Funkgerät ging es dann doch nicht. Um nicht vollkommen kommunikationslos in der Wildnis zu stehen, nahm ich mein altes TeCom Duo mit. Das kann PMR446 (70cm-Band) und Freenet(2m-Band) (leider nur 0,5 statt mittlerweile erlaubtem 1 Watt Sendeleistung) – das sollte fürs Erste reichen.

Direkt an der Michendorfer Chaussee, über die ich angefahren war, gibt es einen kleinen Parkplatz, auf dem ich mein Auto abstellte und den halbstündigen Aufstieg begann. Am Sonntag gegen 11:00 Uhr war hier nicht viel los. Hin und wieder kreuzte ein Radfahrer meinen Weg, weitere Wanderer habe ich erst später auf dem Berg getroffen.

Die letzten Meter, vor dem Gipfel waren etwas schwierig, da ich den Weg nicht eindeutig erkennen konnte. Er war schlichtweg zugewachsen. Der Hauptweg führte scheinbar von meinem Ziel weg, so dass ich die letzten Höhenmeter einfach direkt durch den Wald hinter mich brachte.

Die einzige Bank auf der Plattform war meine. Außer mir niemand da. Der Ausblick ließ sich auf Grund des dichten Bewuchses mehr erahnen als genießen, nur zwischen den Bäumen konnte man hie und da in die Ferne blicken. Etwas schade finde ich es schon, dass dort nicht rechtzeitig Bäume zurückgeschnitten wurden, dann könnte man einen Rundumblick genießen und ein Ausflug auf den Kleinen Ravensberg wäre für viele sicher interessanter. Auch an anderen Erhebungen habe ich das bereits festgestellt, so zum Beispiel der Hirschberg in Berlin-Wannsee, der Insulana aber auch der Teufelsberg. Vor sehr vielen Jahren war der Bewuchs deutlich weniger dicht und man bekam als Belohnung für den Aufstieg eine schöne Aussicht. Jetzt kann man die häufig nur noch erahnen oder man erklimmt die Anhöhen im Winter, wenn die Bäume laublos sind.

Aber ich war ja nicht wegen des Ausblicks hier, sondern um zu erkunden, ob es sich lohnen könnte, zukünftig die Funkausrüstung hier hoch zu tragen, um von hier aus an einem der in der Gegend regelmäßig stattfindenden Funkevents (SSB Berlin Brandenburg-Runde, Sachsen-Runde oder T-Day) teilzunehmen. 

Also Handfunkgerät eingeschaltet und auf Freenet die sechs Kanäle durchgeschaltet und ein wenig hineingelauscht. Nichts zu hören, also Kanal für Kanal hineingerufen: „CQ, Allgemeiner Anruf, hier ist 13 OT 4664 Portabel auf dem Kleinen Ravensberg!“. Dann auf Kanal 5 eine Antwort: „Hier ist der Pinsel vom Hagelberg!“. Es folgte eine kurze Unterhaltung und die gegenseitige Bestätigung der Empfangsqualität. Pinsel (Frank) war gerade dabei, seine Ausrüstung auf dem Hagelberg aufzubauen.

https://www.luftlinie.org/Kleiner-Ravensberg,Potsdam,Brandenburg,DEU/Hagelberg,Bad-Belzig,Brandenburg,DEU

Wie ich später nachschaute, hatten wir rund 45 Kilometer Luft zwischen uns gehabt und konnten uns einwandfrei verständigen. Das zum Thema Reichweiten von Handfunkgeräten.

Auch einige andere Stationen meldeten sich kurz.

Sicher trübt der dichte Baumbewugs rund um den Gipfel (kann man hier eigentlich von Gipfel sprechen?) nicht nur die Aussicht sondern wird auch für eine gewisse Dämpfung der Funksignale verantwortlich sein, dennoch ist es sicher nicht der schlechteste Ort, um die Reichweite seiner Anlage zu testen. Ein mitgebrachter GFK-Mast kann an einem der Holzgeländer befestigt oder eine Antenne über einen Ast geworfen werden. Dann lassen sich auch mit einem Handfunkgerät, das sich leicht mitnehmen lässt, interessante Reichweiten erzielen.

Wer in der Nähe wohnt und neben ein wenig Bewegung auch etwas funken möchte, kann den Kleinen Ravensberg auf seine Ausflugszielliste setzen.

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